Der Garten im Klimawandel: Diese 5 Gemüse wachsen jetzt auch bei uns
Mit der Klimaerwärmung werden auch exotische Pflanzen bei uns heimisch. Unsere 5 Favoriten.
Infolge des Klimawandels und der steigenden Temperaturen gedeihen mehr und mehr Pflanzen in unseren Gärten, für die es zuvor zu kalt war. Einige dieser wärmeliebenden Pflanzenarten kennen wir aus dem Supermarkt, wie beispielsweise die Melone. Andere, wie die Süßkartoffeln, werden bereits seit mehreren Jahren bei uns angebaut. Wieder andere sind noch gänzlich unbekannt. Kennen Sie zum Beispiel die Salatsorte namens Spargelsalat?
Oder möchten Sie einen Versuch mit eigenen Okraschoten starten? Wir zeigen Ihnen 5 Pflanzenarten, die aufgrund des Klimawandels in den nächsten Jahren bei uns im Garten heimisch werden könnten:
Nr. 1 unserer Gemüse im Klimawandel: Spargelsalat
Gemeint ist nicht ein Salat aus Spargel, sondern eine Art Pflücksalat mit langen, lanzettlichen Blättern. Genau wie bei diesem lassen sich jeweils die äußersten Blätter ernten und als Salat genießen. Die Pflanze schiebt sich so langsam in die Höhe und ähnelt am Ende einer kleinen Palme. Wenn die Ernte der Blätter abgeschloßen ist, lässt sich auch der schmackhafte Stängel in der Küche verwerten.
Spargelsalat ist gar nicht so exotisch, wie er sich anhört. Er ist nahe mit dem Kopfsalat verwandt und hat auch ähnliche Ansprüche wie dieser. Hauptsächlich wird er im chinesischen Raum verwendet. Die Samen erhalten Sie im Fachhandel; seltener sind auch Setzlinge zu bekommen. Im Anbau ist der Spargelsalat anspruchslos und verträgt auch mal etwas tiefere Temperaturen. Düngen Sie ihn während des Wachstums angemessen und kontrollieren Sie regelmäßig auf Schnecken und Läuse. Ansonsten braucht er keine besondere Pflege.
Nr. 2 der Pflanzen, die vom Klimawandel profitieren: Amaranth
Amaranth stammt aus Süd- und Mittelamerika und wurde bereits von den Inkas genutzt. In Europa ist die Pflanze etwas in Vergessenheit geraten. Hierzulande ist Amaranth heute vor allem als bunte Zierpflanze oder alternative Getreideart bekannt.
Um eine ausreichende Menge an Samenkörnern zu ernten, braucht es im privaten Garten zu viel Platz. Doch oft geht vergessen, dass sich Amaranth auch als Blattgemüse verwenden lässt. Die jungen Triebe können Sie abknipsen und als Salat genießen, die älteren bereiten Sie wie Spinat zu. Gut zu wissen: Lassen Sie beim Ernten immer das unterste Blattpaar stehen.
Amaranth liebt ein wohlig warmes Klima. Sonnige Standorte im Garten bekommen ihm am besten, Frost verträgt er nicht. Achten Sie darauf, stets ausreichend zu düngen. Als starkwüchsige Pflanze bleibt er im Topf sonst eher klein. Setzlinge sind schwer erhältlich. Einfacher ist es, die feinen Amaranth-Samen direkt auszusäen.
Nr. 3 unserer Gemüse-Hitparade: die Okra
Okraschoten, wegen ihrer Form auch Ladyfingers genannt, sind bei uns vor allem als Zutat in exotischen Gerichten bekannt. Die Okra (Adelmoschus escelentum) gehört zu den Malvengewächsen und stammt ursprünglich aus dem afrikanischen Raum. Entsprechend mag sie ein warmes bis heißes Klima. Bei uns gedeiht sie ideal an milden, geschützten Plätzen wie zum Beispiel einer Dachterrasse.
Die Okra kann zu einem stattlichen Baum von bis zu 2 m Höhe heranwachsen, sei es im Topf oder im Garten. Als Starkzehrer benötigt sie ausreichend Nährstoffe. Okra mag jedoch keinen hohen Salzgehalt (EC-Wert). Seien Sie zu Beginn daher zurückhaltend mit Dünger und Kompost und verabreichen Sie diese erst nach und nach, wenn die Pflanze etwas größer ist. Okra mag es weder zu nass noch zu trocken.
Zart sind vor allem die jungen Okraschoten. Zögern Sie also nicht mit der Ernte, sobald die Schoten reif sind, und sorgen Sie damit für Abwechslung auf Ihrem Menüplan.
Okra-Setzlinge sind hierzulande schwer zu bekommen. Samen sind schon eher erhältlich. Diese sind relativ zäh und keimen deswegen manchmal nur langsam. Unser Tipp: Malträtieren Sie die Samen etwas, indem Sie sie mit Schleifpapier leicht anrauen. Anschließend legen Sie sie 1 Stunde in Zitronensaft, danach 2 Stunden in Wasser. Das beschleunigt die Aussaat.
Nr. 4 der Gemüse im Klimawandel: die Süsskartoffel
Die Süßkartoffel ist die Trendknolle schlechthin. Bis vor einigen Jahren noch eine Rarität in unseren Gärten, wird sie mittlerweile auch im professionellen Gemüsebau hierzulande erfolgreich angepflanzt.
Die Heimat der Süßkartoffel (Ipomoea patatas) sind die tropischen Gefilde. Entsprechend mag sie es gerne warm. Sie können Süßkartoffeln entweder im Garten oder in großen Töpfen mit einem Umfang von mindestens 40 cm anbauen. Rankhilfen sind von Vorteil, da die Pflanzen sich stark winden. Süßkartoffeln sind anspruchslos im Anbau. Solange die Temperaturen mitmachen, können Sie bei der Pflege nicht viel falsch machen. Wässern Sie regelmässig, vermeiden Sie aber Staunässe. Süsskartoffeln sind Starkzehrer. Düngen Sie daher ausreichend.
Die Setzlinge kaufen Sie am besten in der Gärtnerei und pflanzen sie ab Mitte Mai in den Topf oder in den Garten. Geerntet und gegessen wird die Knolle. Graben Sie diese spätestens im Herbst vor den ersten Frösten aus. Tipp für Süßkartoffel-Neulinge: Beginnen Sie am besten mit einer Sorte mit orangem Fruchtfleisch. Diese sind ertragreich und bringen die früheste Ernte.
Nr. 5 der Klimawandel-Zugänge: die Wassermelone
Die Wassermelone ist die heikelste unter den Melonen-Gewächsen. Ursprünglich in der afrikanischen Savanne beheimatet, liebt sie Hitze und Trockenheit. Durch die steigenden Temperaturen gedeiht sie an warmen, windgeschützten Stellen mittlerweile auch in unseren Gärten.
Die Wassermelone gehört zu den Kürbisgewächsen und ist entsprechend platzintensiv. Wenn Sie sie im Topf anbauen, sollte dieser mindestens 40 cm Umfang aufweisen. Die Wassermelone braucht viel Wasser, mag aber keine Staunässe. Daneben benötigt sie als Starkzehrer eine kräftige Dosis Nährstoffe.
Wenn Sie sich an Wassermelonen versuchen wollen, kaufen Sie am besten Jungpflanzen in der Gärtnerei. Frühe Sorten eigenen sich besser für das hiesige Klima. Je nach Lage können Sie die jungen Pflanzen ab Mitte Mai ins Freiland pflanzen. Die ersten Früchte reifen gegen Mitte bis Ende Sommer. Die Erntereife erkennen Sie daran, dass der Fruchtstiel eintrocknet. Ernten Sie die Früchte im Zweifelsfall aber nicht zu früh, sondern warten noch ein paar Tage zu.