
Männlein oder Weiblein? So erkennst du das Geschlecht deiner Hanfpflanzen
Du hast deine Hanfpflanzen liebevoll aufgezogen, sie gedeihen prächtig – doch jetzt wird’s ernst: Sind sie männlich oder weiblich? Die Antwort darauf ist entscheidend, denn nur die weiblichen Pflanzen tragen die begehrten Blüten. Die männlichen? Nun ja, die sind eher Partycrasher als Stars der Show.
Aber keine Sorge! Mit ein wenig Übung lässt sich das Geschlecht rechtzeitig erkennen – und genau dabei hilft dir dieser Artikel. Wir erklären, warum es so wichtig ist, männliche von weiblichen Hanfpflanzen zu unterscheiden, und worauf du beim Erkennen achten musst.
Warum ist das Geschlecht wichtig?
Männliche Hanfpflanzen produzieren keinen verwertbaren Blütenbestand, sondern Pollen. Sobald sie in die Nähe der weiblichen Pflanzen kommen, heißt es: „Liebe liegt in der Luft“ – und das kann deine gesamte Ernte ruinieren. Denn bestäubte Weibchen stecken ihre Energie in die Samenproduktion anstatt in aromatische, harzreiche Blüten. Wer also auf Qualität setzt, sollte die Jungs rechtzeitig aussortieren!
Die ersten Anzeichen: Wann und wo?
Etwa 3–6 Wochen nach der Keimung beginnt das Rätselraten: Wer ist wer? Der Schlüssel liegt in den Vorknospen, die sich an den Nodien (den Verzweigungen zwischen Hauptstamm und Ästen) bilden.
Erkennungsmerkmale der weiblichen Hanfpflanze
- Bilden an den Nodien kleine Kelchblätter mit feinen, weißen Härchen.
- Keine kugelförmigen Pollensäcke.
- Haben meist ein kompakteres, buschigeres Wachstum.
- Entwickeln nach und nach die begehrten Blütenstände.

Erkennungsmerkmale der männlichen Hanfpflanze
- Entwickeln kleine, kugelförmige Pollensäcke – oft gruppiert wie winzige Trauben.
- Keine feinen Härchen (Pistillen) zu sehen.
- Wachsen oft schneller und höher als ihre weiblichen Gegenstücke.
- Entwickeln weniger buschige, eher sparrige Zweige.

Achtung, Zwitter-Alarm!
In seltenen Fällen kann eine Pflanze sowohl männliche als auch weibliche Merkmale entwickeln – das nennt sich Hermaphroditismus. Solche Pflanzen können sich selbst und andere bestäuben, was sie für die Blütenproduktion eher ungeeignet macht. Ursachen sind oft Stressfaktoren wie Lichtstress, Temperaturschwankungen oder Nährstoffmangel.
Und was tun mit den männlichen Hanfpflanzen?
Falls du nicht gerade selbst Samen züchten willst, ist die beste Strategie: Raus damit! Sobald du die ersten männlichen Anzeichen siehst, sollten die betroffenen Pflanzen aus der Nähe der Weibchen entfernt werden.
Alternativ kannst du mit ihnen experimentieren:
- Kompostieren: Hanf enthält wertvolle Nährstoffe für deinen Garten.
- Fasergewinnung: Falls du Lust auf DIY-Hanfseile oder andere Faserprodukte hast.
- Tees und Extrakte: Die Blätter und Stängel enthalten zwar kaum Cannabinoide, aber sind trotzdem für Tees oder Salben nutzbar.
Fazit
Die Unterscheidung zwischen männlichen und weiblichen Hanfpflanzen ist in der Regel nicht besonders schwierig. Wenn du eine ertragreiche Ernte möchtest, solltest du deine Pflanzen gut im Blick behalten. Weibliche Pflanzen bringen die begehrten Blüten hervor, während männliche Pflanzen als Bestäuber (oder Kompost) enden. Also: Augen auf beim Hanfanbau – und falls du doch mal einen männlichen Pflanzen-Casanova erwischst, sei nicht traurig. Er wollte doch nur helfen!