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Mistelzweige

Misteln sind sogenannte Halbschmarotzer, die sich auf Bäumen ansiedeln. Das bedeutet, dass sie Wasser und teilweise auch Nährstoffe von ihrem Wirt beziehen. Die bei uns heimischen grünen Misteln sind in der Lage, selbst eine gewisse Photosynthese zu betreiben. Die Mistel ist eine stark verzweigte Pflanze, die später zu einem kugelförmigen Gebilde heranwächst. Die perlenartigen weißen Beeren bestehen aus einer klebrigen Schicht aus Fruchtfleisch, welche den Samen im Innern umgibt. Dadurch haften die Samen auf den Bäumen – sogar nachdem die Beeren einen Vogeldarm passiert haben.

Woher stammt der Name Mistel?

Dafür gibt es mehrere Erklärungen. Ursprünglich wurde die Bezeichnung vom Wortstamm »Mist« abgeleitet. Dies bezog sich auf den Kot der Vögel, der mit den Samen an den Bäumen kleben blieb. Mistelsamen werden außerdem gerne von Mistdrosseln gefressen. Im Altgermanischen wurde »mihst« auch für krankhafte Auswüchse verwendet, was für die Form der Mistelkugeln an den Bäumen durchaus passend ist.

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Misteln in Sagen und Legenden

Seit jeher werden den Misteln übernatürliche Kräfte zugesprochen. Dies zeigt sich an den volkstümlichen Bezeichnungen, unter denen die Mistel auch bekannt ist: Hexenkraut, Wintergrün, Bocksbutter, Albranken, Vogelkraut, Kreuzholz, Donnerbesen, Druidenfuß und Hexenbesen.

Ein vor allem in den USA verbreiteter Brauch ist das Küssen unter dem Mistelzweig. Der Kuss verspricht Glück. Ein am Türrahmen aufgehängter Zweig soll zudem Geister, Unheil und Hexen vertreiben. Der Ursprung dieses Rituals ist nicht im Detail geklärt.

In der germanischen Mythologie spielt die Mistel eine Rolle bei der Ermordung von Balder durch den blinden Hödur. In der neueren Zeit wurde ihre magische Wirkung in den Asterix-Comics aufgenommen. Der Druide Miraculix versieht seinen Zaubertrank unter anderem mit Misteln, um die Gallier mit unschlagbaren Kräften auszustatten.

Ob magisch und glücksbringend oder nicht – eine stimmungsvolle Weihnachtsdekoration bilden die immergrünen Mistelzweige allemal.