Ungräser und Unkräuter
Die wichtigste Massnahme gegen Verunkrautung besteht darin, es gar nicht so weit kommen zu lassen. Wachsen dennoch unerwünschte Pflanzen im Rasen, sollten Sie schnell handeln. Ungräser und Unkräuter haben einen starken Ausbreitungsdrang und entrinnen mit ihrem tiefen, kriechenden Wuchs oft dem Messer des Rasenmähers.
Dichter Rasen gegen Verunkrautung
Eine fachgerechte Pflege ist die Voraussetzung, um Ungräsern, Unkräutern und Moos im Rasen erfolgreich vorzubeugen. Regelmässiges Bewässern, Düngen und Mähen führt zu einem dichten, vitalen Rasen, in dem sich störende Gräser und Kräuter nur schwer etablieren können.
Dichte Grasnarbe
Der Aufbau einer dichten Grasnarbe ist wesentlich für einen unkrautfreien Rasen. Dabei spielt die Verfügbarkeit der Nährstoffe eine wichtige Rolle. Die Rasengräser sind auf eine kontinuierliche Energieversorgung angewiesen, damit sie wachstumsstark und dadurch konkurrenzfähig sind.
Angepasste Saatgutmischung
Eine Rasenfläche besteht immer aus einer Mischung aus sich ergänzenden Gräsern. Eine Gräsermischung für einen Sportrasen unterscheidet sich stark von derjenigen für einen englischen Rasen. Überlegen Sie sich - besonders wenn Sie einen neuen Rasen anlegen - welches der hauptsächliche Verwendungszweck sein soll. Möchten Sie nur ab und zu einen Liegestuhl aufstellen, oder haben Sie Kinder, die jeden Tag auf dem Rasen herumtoben und Fussball spielen? Auch in schattigen Lagen empfiehlt sich eine spezielle Schattenrasenmischung.
Lücken laufend nachsäen
Offene Stellen im Rasen sind Eintrittspforten für Unkräuter und Moos. Gelegentliche Lücken in der Grasnarbe sind fast nicht zu vermeiden. Das ist auch nicht weiter tragisch. Wichtig ist, dass Sie die kahlen Stellen nachsäen. Ansonsten siedeln sich Ungräser, Unkräuter und Moos in den Lücken an und verbreiten sich von dort aus im Rasen.
Regelmässig mähen
Ein regelmässiger Schnitt hält die Grasnarbe im Wachstum. Ausschlaggebend ist die richtige Schnitthöhe. Als Faustregel gilt, dass der Rasen stets um maximal ein Drittel geschnitten werden sollte. Es ist sinnvoller, den Rasen regelmässig um ein Drittel einzukürzen, als ihn nur gelegentlich, aber dann tief zu schneiden. Bei einem zu tiefen Schnitt leidet die Grasnarbe, sodass sich wieder Unkräuter ansiedeln können
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Häufige Ungräser und Unkräuter
Trotz guter Pflege machen sich manchmal unerwünschte Gräser und Kräuter im Rasen breit. Ein kurzer Überblick über häufig auftretende Ungräser und Unkräuter.
Ungräser
Hirse
Werden die Temperaturen wärmer, beginnt auch die Hirse (verschiedene Arten) zu wachsen. Zum Keimen braucht das einjährige Gras offene Stellen im Rasen und warmes, trockenes Wetter, das den Boden rasch erwärmt. Ungefähr ab Ende Mai sind die keimenden Gräser an den breiten, hellgrünen Trieben erkennbar. Im Gegensatz zur Gemeinen Rispe tritt die Hirse erst in den Sommermonaten auf. Mit dem ersten Frost stirbt sie ab. Die Samen allerdings überwintern im Rasen und keimen im nächsten Frühjahr erneut.
Gemeine Rispe
Im Frühjahr, bevor die Wachstumsphase des Rasens richtig beginnt, fängt die mehrjährige Gemeine Rispe (Poa trivialis) bereits an zu wachsen. Das Gras bildet hellgrüne Flecken im Rasen. Mit der Zeit färbt sich der Stängel rötlich. Je älter der Bestand, umso struppiger wird das Aussehen. In den warmen Monaten nimmt das Wachstum ab, denn die flachwurzelnde Gemeine Rispe reagiert empfindlich auf Trockenheit. Kommt es zu längeren Trockenphasen, lässt sie sich an den rötlich-braunen Stellen im Rasen ausmachen.
Einjährige Rispe
Die Einjährige Rispe (Poa annua) bildet etwa 10 cm grosse hellgrüne Flecken in der Rasenfläche. Das Gras blüht oft während der gesamten Vegetationsperiode und ist dadurch gut erkennbar. Die jährige Rispe ist zäh und robust. Wie auch die Gemeine Rispe wurzelt sie jedoch nur oberflächlich und verträgt lange Trockenphasen schlecht.
Unkräuter
Scharbockskraut
Scharbockskraut (Ficaria verna) gehört zusammen mit der Gemeinen Rispe zu den ersten Unkräutern im Frühling. Das mehrjährige Kraut beginnt ab März bei den ersten Sonnenstrahlen auszutreiben. Etwa ab Ende März zeigen sich goldgelbe Blüten. Im Boden bildet die Pflanze Knöllchen aus. Diese dienen als Speicher- und Überdauerungsorgan. Kurz nach der Blüte welken die Laubblätter, und die Pflanze beginnt sich in die Knöllchen zurückzuziehen. So überdauert sie im Boden und treibt im nächsten Frühling wieder aus.
Löwenzahn
Der anspruchslose, vermehrungsfreudige Löwenzahn (Taraxacum officinale) fühlt sich fast überall wohl. Das mehrjährige Kraut lässt sich nur schwer entfernen, wächst rasch nach und verdrängt andere Pflanzen. Die Resistenz erhält der Löwenzahn durch seine dicke Pfahlwurzel. Wird diese nicht vollständig entfernt, wächst er immer wieder nach.
Breitwegerich
Der Breitwegerich (Plantago Major) ist mehrjährig und vermehrt sich hauptsächlich über Samen. Wenn Breitwegerich auftritt, weist das auf eine häufig begangene Rasenfläche hin, da er sehr trittfest ist. Durch seine kräftige Pfahlwurzel ist er äusserst widerstandsfähig. ntstehen Lücken im Rasen, nimmt der Wegerich dort gerne den Platz ein und breitet sich aus.
Gänseblümchen
Durch Sommerstress entstandene Lücken im Rasen bieten dem Gänseblümchen (Bellis perennis) optimalen Platz, um im Frühherbst zu keimen und sich anzusiedeln. Gänseblümchen sind zweijährige Pflanzen, die erst in der zweiten Vegetationsperiode blühen. Sie vermehren sich über Samen und Wurzelausläufer. Fehlen dem Rasen Nährstoffe, profitieren Gänseblümchen davon, da sie Nährstoffmangel besser vertragen als Gräser.
Weissklee
Der mehrjährige Weissklee (Trifolium repens) hat einen gedrungenen, kriechenden Wuchs und gedeiht so meistens unter der eigentlichen Rasenschnitthöhe. Er vermehrt sich durch Ausläufer und Samen. Zudem geht er eine Symbiose mit Knöllchenbakterien ein. Diese binden Stickstoff aus der Luft und stellen ihn dem Klee so zur Verfügung. Mit diesem Nährstoffvorteil verdrängt er die Rasengräser; besonders wenn der Rasen schlecht ernährt ist.
Faden-Ehrenpreis
Auch das mehrjährige Ehrenpreis (Veronica filiformis) hat einen kriechenden Wuchs und entrinnt so dem Messer des Rasenmähers. Es vermehrt sich mittels Ausläufern und Samen und breitet sich fleckenartig aus. Die Stängel sind so fein, dass sie beim Versuch die Pflanze auszureissen meist direkt abbrechen.
Gemeine Schafgarbe
Die mehrjährige Gemeine Schafgarbe (Achillea millefolium) wächst meist dicht am Boden und verdrängt mit ihren Ausläufern die Rasengräser. Im Rasen kommt sie nur selten zur Blüte, da ein regelmässiger Schnitt dies verhindert. Sie versamt daher eher selten. Die Blattrosetten hingegen sind sehr ausdauernd und hartnäckig.
Horn-Sauerklee
Der Horn-Sauerklee (Oxalis corniculata) breitet sich über Samen und Ausläufer aus. Er mag heisse und eher trockene Stellen, wo die Sonne direkt auf den Boden scheint. Auch mit langen Trockenphasen kommt er gut zurecht. Seine kriechende Art ermöglicht es dem Sauerklee, sich im Rasen auszubreiten und sich da auch hartnäckig zu halten.
Gundelrebe
Die mehrjährige Gundelrebe (Glechoma hederacea) beginnt sich meist in eher schattigen Bereichen auszubreiten. Sie bildet schnell lange, unterirdische Ausläufer, welchen praktisch nicht beizukommen ist.
Vogelmiere
Die einjährige Vogelmiere (Stellaria media) ist ähnlich wie das Ehrenpreis ein feines, über dem Boden liegendes Kraut, das sich kriechend ausbreitet. Die kleinen weissen, sternförmigen Blüten bergen ein enormes Samenpotential. Die Blütezeit kann über die ganze Vegetationsperiode reichen, sodass sich die Pflanze stark verbreitet.
Kriechender Hahnenfuss
Der mehrjährige kriechende Hahnenfuss (Ranunculus repens) kann im Rasen schnell grosse Flächen einnehmen. Er vermehrt sich sowohl über Samen als auch über seine Ausläufer. Die langen Triebe schlagen überall dort Wurzeln, wo sie auf die Erde auftreffen.
Moos
Moos ist kein Unkraut, aber dennoch oft lästig. Häufig etabliert es sich einem Rasen, wenn dieser schwach und lückig wird. Dies geschieht zum Beispiel bei Nährstoffmangel oder bei einem zu tiefen Schnitt. Auch im Winter kann sich das Moos ausbreiten und Rasengräser verdrängen, denn Moos wächst im Gegensatz zu Rasengräsern auch bei tiefen Temperaturen.
Ungräser, Unkräuter und Moos entfernen
Die wichtigste Massnahme gegen Verunkrautung besteht darin, es gar nicht so weit kommen zu lassen. Wachsen dennoch unerwünschte Pflanzen im Rasen, sollten Sie schnell handeln. Ungräser und Unkräuter haben einen starken Ausbreitungsdrang und entrinnen mit ihrem tiefen, kriechenden Wuchs oft dem Messer des Rasenmähers.
Zum Entfernen von Ungräsern und Unkräuter ist es vorteilhaft, wenn der Boden eher feucht ist. So können Sie die Pflanzen samt Wurzeln besser ausreissen. Eventuell lohnt es sich, den Boden zuvor mit einer Grabgabel etwas zu lockern.
Greifen Sie nur zu chemisch-synthetischen Unkrautbekämpfungsmitteln, wenn keine andere Möglichkeit mehr besteht und Sie alle vorbeugenden Massnahmen ausgeschöpft haben.
Ungräser entfernen
Ungräser sind Gräser, welche optisch und charakteristisch nichts ins Rasenbild passen. Sie sind nahe mit den erwünschten Rasengräsern verwandt. Das macht es schwierig, sie zu bekämpfen. Letztlich ist ihnen nur von Hand beizukommen. Es gibt jedoch ein paar Möglichkeiten, die Ungräser zu schwächen.
Hirse
Falls es sich nur um einzelne Pflanzen handelt, lohnt es sich, sie laufend auszustechen. Ist der Befall massiv, müssen Sie das Entfernen auf die Herbstmonate vertagen. Dann wird der Rasen vertikutiert, gedüngt und neu nachgesät.
Gemeine Rispe
Kappen Sie diese im Frühjahr mit einem gut geschliffenen Rasenmäher, oder schneiden Sie die Büschel nach. So werden diese weniger struppig und auffällig. Schlecht geschärfte Messer und Robotermäher legen die Stängel meist nur auf den Boden, was den optischen Effekt noch verschlimmert.
Einjährige Rispe
Bewässern Sie den Rasen im Sommer zurückhaltend. Pro Bewässerungsdurchgang sollten 15–20 Liter Wasser pro m2 verabreicht werden, damit das Wasser nicht nur die Rasenoberfläche benetzt, sondern bis in den Wurzelbereich sickert. So profitiert nicht die flachwurzelnde Rispe, sondern vorwiegend die tiefer wurzelnden Rasengräser. Im Herbst ist die Rispe dann geschwächt, und Sie können sie durch Vertikutieren entfernen.
Unkräuter entfernen
Unkräuter lassen sich in zwei Kategorien einteilen: Einerseits diejenigen, die sich einigermassen einfach mit einem Unkrautstecher ausstechen lassen, und anderseits die Arten, die unter- und oberirdische Ausläufer bilden und denen deshalb nur schwer beizukommen ist.
Unkrautstecher einsetzen
Vereinzelte Pflanzen stechen Sie am besten aus. Im Fachhandel erhalten Sie dafür spezielle Unkrautstecher. Damit lassen sich auch die langen Pfahlwurzeln von z. B Löwenzahn oder Breitwegerich entfernen. Zur Not können Sie die Unkräuter auch mit einem alten Taschenmesser ausstechen.
Regelmässig vertikutieren
Bei Kräutern mit Ausläufern, Knöllchen oder sehr fein verzweigten Wurzeln ist das Entfernen von Hand schon aufwändiger. Es ist schwierig, die gesamten Wurzeln zu erwischen, und verbleibende Wurzelreste treiben je nach Pflanze gleich wieder aus.
Im Herbst ist das Samenpotential der Unkräuter ausgeschöpft und die Pflanzen von der Sommerhitze strapaziert. Jährliches Vertikutieren im Herbst ist deshalb eine gute Massnahme, um die ohnehin geschwächten Unkräuter zu entfernen. Anschliessendes Düngen hilft dem Rasen, sich zu regenerieren.
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Moos entfernen
Eine bedarfsgerechte Düngung und angepasstes Mähen beugen Moos in den meisten Fällen vor. Ist das Moos bereits vorhanden, lässt es sich z. B. mit Geistlich Lawnsand behandeln. Das Moos stirbt dadurch ab und lässt sich leicht entfernen. Damit Sie sich das mühsame Ausrechen sparen können, ist es am einfachsten, den Rasen danach zu vertikutieren. Säen Sie die kahlen Stellen anschliessend nach und stärken Sie den Rasen mit einer Düngergabe. So verhindern Sie einen erneuten Moosbefall.
Tipp: Weitere Infos und Anleitungen für Ihren Rasen finden Sie auf unserem Rasenblog rasen-blog.com
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